Anbringung von WLAN-Cam-Anlagen entlang der Ahr und an den Zufluss-Stellen von flächenreiche Regionen, um eine Wasserstand-Kontrolle dieser Flüsse nicht nur für die Behörden zu liefern sondern auch in einer für jeden der interessiert ist zugänglich zu machende App oder Webseite.
Anbringung von WLAN-Cam-Anlagen entlang der Ahr und an den Zufluss-Stellen
von Flächenreiche Regionen, um eine Wasserstand-Kontrolle dieser Flüsse nicht nur für die Behörden zu liefern sondern auch in einer für jeden der interessiert ist zugänglich zu machende App oder Webseite.
Wenn schon der Landrat Wasserstand-Überwachung anordnen muss und abbrechen muss,
wie vorige Tage geschehen, sollte doch der oben vorgeschlagene Weg einfacher sein.
Man spricht nach der Flut in unsere Region soviel von Offenheit und Aufklärung.
Es wäre doch ein guter Anfang, zum Beispiel bei jeder neue Brücke die gebaut wird eine solche Anlage, da wo sinnvoll, mit einzuplanen, um diese Daten schon mal analysieren zu können und Erfahrungen zu sammeln.
Eine solche Anlage habe ich fotografiert in Mehlem am Mehlemer Bach (siehe Foto 1 und 2).
Die Wassermenge Liter/m² die vom Himmel kommt und die Oberfläche m² die diese Menge an Wasser aufzunehmen und abzuführen hat, können miterfasst und veröffentlicht werden.
Dieses würde über eine längere Beobachtungszeit gesehen, Wert- und Zeitkonstanten über die Anstiegshöhe und Schnelligkeit des Wasseranstiegs und seine Gefährdung geben.
Das interessiert doch wohl jeden.
Cam_Anlage-am-Mehlemer-Bach-01.jpg
Cam_Anlage-am-Mehlemer-Bach-02.jpg
Es gibt bereits ein umfangreiches Forschungsprojekt (HAPLUS) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, welches drei Bonner Ingenieurbüros von 2018 – 2020 in der Grafschaft und in Mechernich durchgeführt haben. HAPLUS ermöglicht die frühzeitige Warnung und Alarmierung vor plötzlich auftretenden Sturzfluten nach Starkregenereignissen.
Die Kühn Geoconsulting (KGC), welche auch die Gesamtkoordination verantwortete, stellte hochgenau erfasste Geodaten bereit und führte UAV-/LiDAR-basierte 3D-Modellierungen der Geländeoberfläche durch. Darüber hinaus stellte die KGC die Anbindung an lokale Klimastationen sowie Radardaten des DWD sicher. Dabei wurden kritische Überflutungspunkte mit Hilfe des redundanten, multispektralen Airbourne-Laserscanning Systems identifiziert. U. a. gestützt auf Drohnenflüge fanden zahlreiche Oberflächenabflusssimulationen statt, welche in die Identifikation der kritischen Punkte einfloss. Auf Basis dieser Erkenntnisse konnte ein präzises Oberflächen-Abflussmodell erstellt werden.
Im Zuständigkeitsbereich der SMS-Ingenieurgruppe Steen-Meyer-Schmiddem lag eine umfassende hydrodynamische Kanalnetzsimulation mit variabler Starkregenintensität. Kernaufgabe der Ingenieure war die Installation eines digitalen Bach-, Drainage- und Kanalnetzes. Durch die Kopplung der Kanalnetzsimulation ist die Rundum-Betrachtung im Untersuchungsgebiet gewährleistet. Aufgrund ihrer Er-kenntnisse konnten die genauen Standorte der Pegelmessstellen identifiziert wer-den. Nach Aufbau des Messnetzes und Kalibrierung der Eingangsdaten wurde ein virtuelles Pegelnetz in die HAPLUS-Datenbank implementiert.
Die Geofact GmbH errichtete lokale Mess- und Klimastationen an den neuralgi-schen Punkten und verknüpfte die hochgenau erfassten Geodaten und präzisen Abflusssimulationen mit Echtzeit-Wetterdaten und einem repräsentativen Netz von Abfluss-Messsystemen. Verschiedene Sensorprinzipien wurden untersucht und in einem redundanten, energieautarken Messsensorenverbund kombiniert, welcher bei Unwettergefahrenlagen aktiviert wird. So können erforderliche technische Alar-mierungsfunktionen aktiviert werden. Darüber hinaus entwickelte die Geofact GmbH eine dezidierte Alarmbox für besonders gefährdete Anlieger (Häuser in unmittelbarer Fluß-/Bachnähe). Die Forschung konzentrierte sich weiterhin auf die automatisierte Erkennung kritischer Pegelanstiege (unter Berücksichtigung der eingebundenen Wetterdaten) anhand der übermittelten Messwerte durch einen selbstlernenden Vorhersagealgorithmus und die Programmierung der Alarmierungsfunk-tionen. Im Raum Grafschaft wurden verschiedene Stationen an Bachläufen errichtet, auf denen die Wasserstände per Livebild jederzeit von jedermann betrachtet werden können. Per „Ampel“-Prinzip erfolgt die Vorwarnung.
Das HAPLUS System zeichnet sich durch Einfachheit und Robustheit aus, weshalb es mit geringem Aufwand auch auf andere gefährdete Gebiete übertragbar ist. Lokale Messstationen und die genaue Kenntnis des Fließverhaltens ermöglichen mit hoher Zuverlässigkeit die rechtzeitige und gezielte Alarmierung von Behörden, Katastrophenschutz und betroffener Bevölkerung.